Gestalttherapie als Form der Psychotherapie für Menschen mit einer geistigen Behinderung
Die Gestalttherapie bietet sich grundsätzlich als Therapieform für Menschen mit einer geistigen Behinderung an.
Sie ist erfahrungsbezogen und auf das eigene Erleben ausgerichtet und nicht auf intellektuelles Verstehen.
Im direkten Kontakt wird an dem gearbeitet, was sich offensichtlich zeigt und was ausgedrückt wird unabhängig von der intellektuellen Ebene.
Damit ich in meiner Arbeit einen Zugang zu dem Menschen mit einer geistigen Behinderung finde, muss ein gewisses Maß an Kommunikations-, Sprach- und Aufnahmefähigkeit vorhanden sein. Im Erstgespräch kann gemeinsam herausgefunden werden, ob eine gemeinsame Arbeit möglich ist.
Gestalttherapie und Inklusion
Jede Person soll die Möglichkeit erhalten, sich mit ihren Fähigkeiten und ihrem individuellem Ausdruck in die Gesellschaft einzubringen, an ihr mitzuwirken und entsprechend ihren Vorstellungen zu leben.
Die Inklusion als Inhalt der Behindertenarbeit schafft einen strukturellen Rahmen, der Menschen mit einer Behinderung zu einer größtmöglichen Aktivität und Teilhabe verhelfen kann.
Durch ihre Ausrichtung an der individuellen Befähigung der / des einzelnen ist die Gestalttherapie in hohem Maße geeignet, diesen Prozess zu unterstützen und zu begleiten. Dabei geht es nicht darum, einen äußeren Rahmen an die Menschen anzulegen und sie entsprechend anzupassen, sondern darum, sie zu unterstützen, den Platz in der Gesellschaft einzunehmen, der ihnen angemessen und passend erscheint.